Niederpöllnitz (911 EW)

 

Der Turm der ehemaligen Wasserburg im Zentrum des Altortes dürfte aus der Zeit des urkundlich 1238 erwähnten Zeugen Gottschalk von Polniz stammen. Die Ursprünge des Ortes reichen weit in die slawische Siedlungszeit zurück. Heute kann der Turm im Burggarten wieder bestiegen werden und bietet einen Ausblick über das gesamte Pöllnitztal. Seit 1993 findet hier im jährlichen Wechsel mit den nicht nur bei Thüringer Landwirten beliebten Agrarfesttagen das Niederpöllnitzer Turmfest statt. Katastrophen wie der große Brand im August 1797, dem alle Häuser bis auf das Schulhaus (ehem. Gemeindeverwaltung) am Dorfplatz zum Opfer fielen, brachten großen Schaden für das Dorf, waren aber auch Ansatz für neue Entwicklungen. Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke Gera-Eichicht in der zweiten Hälfte des 19. Jh. kam es zu ersten industriellen Ansiedlungen, einem Kalkwerk und dem Sägewerk. Am 15.11.1909 wurde die Nebenstrecke nach Münchenbernsdorf eröffnet, die heute Zubringer für das im Gemeindegebiet gelegene Großtanklager „Lederhose“ ist. Als Standort landwirtschaftlicher Großproduktion mit erfolgreicher Rinderzucht ist Niederpöllnitz durch die Agrargenossenschaft bekannt geworden. Vereine mit zum Teil langer Tradition wie der Männerchor, gegründet 1878, der Sportverein „SV Blau-Weiß 1990 e.V.“ oder der Feuerwehrverein sind über die Grenzen des Ortes hinaus aktiv. So auch der Verein „Freunde des Kultur- und Vereinshauses“ e.V. der wesentlichen Anteil an der Wiedererrichtung dieses traditionellen kulturellen Zentrums unserer Gemeinde und heute auch die Betreibung dieses Hauses, ebenso wie die Organisation der Veranstaltungen in der Hand hat.